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AUFgeschlossene Gesellschaft e.V.

Sonntag, 4. November 2012

24 Stunden geöffnet

Fensterfront I St. Clemens I  Stresemannstraße

So unscheinbar der Durchgang von der Stresemannstraße her wirkt, die St. Clemens Kirche ist ein imposantes Gebäude mit einer beeindruckenden Architektur und strahlt eine große Kraft aus. Auch für diejenigen, die mit Religion nichts zu tun haben, oder haben wollen, lohnt sich der Besuch dieser ganz besonderen Kirche. Hier halten sich Tag und Nacht Menschen auf, sagt Pater Georg, der sich mit zwei weiteren indischen Ordensbrüdern um die Seelen derjenigen kümmert, die hierher finden. Es werden immer mehr. Langsam spricht sich herum, dass die Tür zur Kirche hier 24 Stunden geöffnet ist. Wer den Kirchenraum betritt ist überrascht. Fast hat es den Anschein als ob einige der Besucher, hier wohnen. Kissen und Taschen hängen an den mit Schnitzereien verzierten Bänken. Diese Kirche hat emsige Stammgäste, die es sich in der Kirche gemütlich gemacht haben. 120 Menschen besuchen im Durchschnitt täglich das Gotteshaus. Wir kommen wieder, sagen uns ihre Hinterlassenschaften.
Zur Reevangelisierung sind die Priester aus dem indischen Karala nach Berlin gekommen. Sie wollen ein religiöses Zeichen setzen, bieten den Großstädtern einen Ort, an dem man rund um die Uhr Beten, Singen und häufig auch Eucharistie feiern kann. Dabei wird viel Wert auf Rituale und Inszenierung gelegt. Weihrauch, Kerzen, Lichterprozessionen in der Kirche gehören genauso dazu, wie das Handauflegen. Das mag für den eher nüchternen berliner Katholiken skurril wirken. Der Zulauf der Menschen, die sich suchend hier einfinden, ist jedoch nicht zu übersehen.

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